Mobilität

Innovationen aus Sachsen: E-Fuhrparks - Mit Fakten gegen Vorurteile - XADER

18. März 2021

Wie können Unternehmen ihren Fuhrpark elektrifizieren? Das Dresdner Unternehmen XADER hat hierfür die Lösung: Mithilfe algorithmischer Empfehlungen und praktischer Unterstützung gibt XADER Unternehmen Starthilfe bei der Umrüstung – und baut dadurch Vorbehalte gegen Elektromobilität ab.

Die Energiewende in Sachsen stockt – aber dennoch gibt es Unternehmen von hier, die den Ausbau der Erneuerbaren Energien und innovative Energiekonzepte in Deutschland und Europa vorantreiben. Hier stellen wir sie vor.

Die TU Dresden ist Inkubator vieler guter Ideen. So auch bei Thomas Stephan: Er ertüftelte dort während seiner Diplomarbeit einen Algorithmus, der den Fuhrpark von Unternehmen optimiert. Die zentrale Frage: Wie kann ein Unternehmen seinen Fuhrpark verbessern und gleichzeitig auf E-Fahrzeuge umsatteln? Nach seinem Abschluss stieg er bei XADER ein, ein Startup, das Max Witke kurz zuvor gegründet hatte. Zwei Jahre sind seit der Gründung vergangen – bei XADER schaut man trotz Corona-Krise mittlerweile zuversichtlich in die Zukunft.

Software + Know-How + Datenbanken

Das Konzept von XADER beruht auf zwei Standbeinen, die sich ergänzen. Neben der Software für Fuhrparkoptimierung ist das Unternehmen spezialisiert auf komplexe Ladeinfrastrukturen. Denn kommen Ladestationen, Ladeparks mit Shareladern, eingebundenen PV-Anlagen und Speicherung in Frage, müssen Ingenieure sich der Installation annehmen.

In der Kombination aus Optimierungs-Software, dem Know-How über Ladestationen und einer Fuhrpark-Datenbank entwickelt XADER individuelle Fuhrpark-Konzepte für Mittelständler genauso wie für Großunternehmen. „Die Kernherausforderung besteht darin, diese Komponenten zusammenzuführen, damit man die großen Stärken der Elektromobilität nutzen kann“, sagt Max Witke. Unternehmen bekommen neben Antworten auf das „Was brauchen wir?“, „Wieviel kostet das?“ und „Geht das überhaupt?“ auch ganz konkrete Handlungsempfehlungen.

Mit Software zum wirtschaftlichsten Modell

Die Pflege der Fuhrpark-Datenbank, mit der der Algorithmus arbeitet, ist Fleißarbeit. Dort trägt ein Mitarbeiter alle auf dem Markt verfügbaren Fahrzeuge ein. Anschließend wird das Programm mit etlichen Faktoren und Variablen zum Ist- und Soll-Zustand des jeweiligen Fuhrparks gefüttert:

  • Wann fährt welches Fahrzeug wie oft und mit wie vielen Personen?

  • Welche Strecken legt es zurück und wie lange sind die Standzeiten?

  • Wie sehen Beladung und Belastung aus?

Anschließend spuckt der Algorithmus Optionen aus – getrimmt auf Ökobilanz oder Kosteneffizienz. Auf Grundlage dieser Analyse entwickelt XADER eine Empfehlung für den Umbau des Fuhrparks. Der kann auch in mehreren Stufen passieren, ganz entsprechend den Bedürfnissen des Unternehmens. „XADER ist nicht markengebunden“, betont Max Witke. „Unser Ziel als Elektromobilitäts-Dienstleister ist es, das wirtschaftlichste Modell zu finden und Emissionen zu minimieren.“ Dabei ist grüner Strom für die Ladestationen zwingend vorausgesetzt, damit E-Autos im Zuge der Verkehrswende Sinn ergeben. Seit 2017 fördert die Bundesregierung den Aufbau von Ladeinfrastruktur, und auch die Installation von privaten Ladesäulen wird seit November 2020 vom Staat unterstützt. Sinnvoll: Allen Förderprogrammen ist gemeinsam, dass der Strom für die Ladepunkte zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammen muss.

Die Vorurteile sind überall gleich

Egal ob mangelnde Ladeinfrastruktur, hohe Kosten oder geringe Reichweite: Die Vorurteile gegenüber der E-Mobilität in den Unternehmen sind überall dieselben wie auch bei Privatpersonen. „Diese Vorurteile wollen wir gern beseitigen: Wir rechnen das durch und halten mit Fakten dagegen.“ Gerade wenn es dann um Kosten geht, horchen viele Unternehmen auf.

Dennoch sei eine grundlegende Bereitschaft, den Fuhrpark zu elektrifizieren, ganz wichtig: Entscheider müssen entschlossen vorangehen und investitionsbereit sein. Sonst sei es so wie mit jedem anderen Großprojekt auch: Irgendwann geht die Puste aus.

Sachsens Elektromobilität: Nur auf dem Papier

So erfolgreich XADER mittlerweile ist, so durchwachsen sieht Max Witke die Elektromobilität in Sachsen. Durch die Produktionsstandorte Zwickau, Dresden und Leipzig sei Sachsen zwar ein Land der E-Autos – aber nur auf dem Papier. „Es scheitert an der Bereitschaft der Menschen, sich auf das Thema einzulassen“, sagt Witke.

Dabei seien die Voraussetzungen super: Es steht alles zur Verfügung, die Technik ist bereit. Sein Appell an seine Landsleute: „Seid mutig und seht die Möglichkeiten, die die Elektromobilität bietet. Probiert es aus und lasst euch überzeugen!“ Der größte Vorteil von elektrisch angetriebenen PKWs liegt im hohen Wirkungsgrad: Strom rein, speichern und direkt in Bewegung umwandeln. „Der batterieelektrische Antrieb wird am Ende nicht zu schlagen sein. So einfach ist das.“

 

Landtagswahl Sachsen 2019 - VEE-Wahlprüfsteine

19. August 2019

VEE-Wahlprüfsteine

Mit der Landtagswahl am 1. September 2019 werden die Weichen für den Klimaschutz und die Energiepolitik in Sachsen neu gestellt. Mit welchen Ideen wollen die Parteien die in Sachsen stagnierende Energiewende in den nächsten Jahren voranbringen? Wie wollen die Parteien das Pariser Klimaziel von 1,5 Grad einhalten?

Wir haben Wahlprüfsteine erarbeitet und die Parteien gefragt, ob und wie sie das Pariser Klimaabkommen einhalten wollen und was sie gegen die stagnierende Energiewende - insbesondere in Sachsen - tun wollen. Die Antworten finden Sie nachfolgend.

VEE-Wahlprüfsteine - Antworten in Gegenüberstellung als PDF

Wahlprüfsteine

Antworten der Parteien

Sie können unsere Fragen und die Antworten auch hier in Textform lesen:

Speicher – die Basis der Energiewende, VEE-Jahrestagung 2018 im Rückblick

26. März 2018

Akteure der Energiewende treffen sich alljährlich im Rahmen der Jahrestagung der VEE Sachsen e.V. zum Erfahrungsaustausch und zum Netzwerken. Die diesjährige Tagung hatte sich ganz dem Thema der Speichertechnologie verschrieben. Über 100 Teilnehmer trafen sich am 16. März 2018 in den Räumen der Gläsernen Manufaktur Dresden und konnten sich neben den Fachvorträgen durch die laufende Produktion des e-Golf führen lassen oder den e-Campus besuchen. Beim e-Campus handelt es sich um einen weiteren Baustein zum „Center of Future Mobility" von VW Sachsen.  Der e-Campus ist Lernort für Elektromobilität und steht für Schüler der 3. bis 9. Klassen offen. Eine Probefahrt mit dem e-Golf war für Interessierte ebenfalls möglich.

Nach einer Begrüßung der Teilnehmer durch den Präsidenten der VEE Sachsen e.V., Dr. Wolfgang Daniels, folgte das Grußwort von Dr. Dirk Orlamünder, zuständig für Digitalisierung, Energie, Bergbau und Marktordnung im Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, welcher Staatssekretär Stefan Brangs vertreten hat und in diesem Rahmen zum Stand der Erneuerbaren Energien in Sachsen und zur Fortschreibung des Energie- und Klimaprogrammes (EKP) ausgeführt hat.

Dr. Carsten Krebs, Gläserne Manufaktur, hatte auf der Jahrestagung 2017 von der Kooperation mit der Landeshauptstadt Dresden zur Umsetzung der Elektromobilität berichtet. Ein Jahr ist seitdem vergangen. Dr. Carsten Krebs gab einen Überblick darüber, was sich in diesem Jahr in der Landeshauptstadt Dresden in Sachen Elektromobilität getan hat.

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist kein Selbstzweck. Der Klimawandel beschleunigt sich und die bisherigen Anstrengungen sind unzureichend. Prof. Dr. Felix Eckardt, Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik, zeigte klar auf, welche – völkerrechtlich verbindlichen – Verpflichtungen sich für uns aus dem Pariser Klimaschutzabkommen zur Einhaltung des 1,5 Grad – max. 2 Grad – Zieles ergeben. Er machte aber auch deutlich, welche erhebliche Schwierigkeiten sich auf dem Weg der Transformation zu einer dekarbonisierten Wirtschafts- und Lebensweise auftun.

Dass gerade auch Sachsen noch erheblichen Handlungs- und Aufholbedarf hat, um den Pariser Klimazielen zu folgen, verdeutlichte im Anschluss Hans-Jürgen Schlegel, Klimareferent a.D., mit aktuellen Zahlen zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Sachsen.

Einen einführenden Überblick über Speichersysteme gab Marco Augustin, AGEN INSTITUTE, den Teilnehmern und führte zum Status Quo und den Entwicklungstrends von Speichern im Stromnetz aus. Zur Rolle der Energiespeicher im Gesamtgefüge „Energiewende“ führte Frank Peter, AGORA ENERGIEWENDE, aus und stellte deren Position im Rahmen des „Big Picture der Energiewende 2030“ vor. Dass die Energiewelt der Zukunft vor allem auch „smarte Lösungen“ braucht, stellten zum Abschluss Martin Wießner und Daniel Kühne von der KIWIGRID GmbH vor.

Zur Kaffeepause und zum Get-together am Abend war ausreichend Zeit und Gelegenheit Kontakte zu anderen Teilnehmern zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und sich ins Gespräch zu vertiefen.

Die Präsentationsfolien der Referenten stehen – soweit uns die Erlaubnis hierfür vorliegt – nachfolgend zum Download bereit. Die Fachvorträge wurden aufgezeichnet und stehen in Kürze zur Verfügung. Wir bedanken uns bei allen Referenten und der Gläsernen Manufaktur Dresden für ihre freundliche Unterstützung. Bei allen Teilnehmern bedanken wir uns für das rege Interesse an unserer Tagung.

Seit 1995 setzt sich die VEE Sachsen e.V. für 100 % Erneuerbare Energien in Sachsen ein. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns, sind aber überzeugt, dass wir diesen Weg gemeinsam mit Ihnen schaffen können. Wenn Sie unsere Arbeit unterstützen wollen, dann werden Sie Mitglied und unterstützen uns nach Ihren jeweiligen Interesse, Möglichkeiten und Fähigkeiten. Gern halten wir Sie auch mit unserem Newsletter auf dem Laufenden. [... mehr ...]

Energiepolitische Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2017

29. Juni 2017

Der Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) hat in einer gemeinsam Aktion mit befreundeten Organisationen, so auch der VEE Sachsen e.V., energiepolitische Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2017 zusammengestellt und den Parteien zur Beantwortung vorgelegt.

Befragt wurden: CDU/CSU | SPD | FDP | Bündnis90/Die Grünen | ÖDP | Die Linke | AfD | Die Piraten | Freie Wähler

Die Wahlprüfsteine inkl. eines gemeinsamen Anschreibens finden Sie hier (PDF)

Die Parteien wurden gebeten, ihre Antworten bis zum 26.06.2017 zu übermitteln. Die ersten Antworten liegen nunmehr vor:

Wahlprüfsteine Bundestagswahl 2017
ParteiWahlprüfsteine beantwortet von / wannStellungnahmen zu den energiepolitischen Wahlprüfsteinen
CDU/CSUCDU/CSU, Antwort vom 26.7.2017Antwortschreiben als PDF
SPDSPD, Volker Norbisrath, Abteilungsleiter Politik, SPD-Parteivorstand, Antwort vom 25.7.2017Antwortschreiben als PDF
FDPFDP, Antwort vom 26.7.2017Antwortschreiben als PDF
Bündnis90/Die GrünenBündnis 90/Die Grünen, Referat Öffentlichkeitsarbeit, Antwort vom 28.6.2017Antwortschreiben als PDF
ÖDPÖkologisch-Demokratische Partei (ÖDP), Dr. Claudius Moseler, Generalsekretär im Team der ÖDP Bundesgeschäftsstelle, Antwort vom 26.6.201Antwortschreiben als PDF
Die LinkeDie Linke, Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Energiepolitik, Antwort vom 28.6.2017Antwortschreiben als PDF
AfDAlternative für Deutschland (AfD), Bundesfachausschuss, Antwort vom 28.6.2017Antwortschreiben als PDF
Die PiratenPiratenpartei Deutschland, Thomas Ganskow, Bundeskoordinator Wahlprüfsteine, Antwort vom 26.6.2017Antwortschreiben als PDF
FREIE WÄHLERFreie Wähler Bundesvereinigung, Stv. Leiterin der Bundesgeschäftsstelle Karin Benoit, Antwort vom 26.6.2017Antwortschreiben als PDF


Wir bedanken uns ganz herzlich beim Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV) für seine Mühen und die gemeinsame Aktion. Die Veröffentlichung zu den Wahlprüfsteinen 2017 findet sich auf der Homepage des Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. (SFV).

(Foto: Plenarsaal des Bundestags, Von Times - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0)